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StMUV: Sehr gutes Wasserangebot in Bayern soll erhalten bleiben

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Bayern reagiert mit einem Maßnahmenbündel auf den extremen Trockensommer 2015. Handlungsleitfaden dafür ist der neue Niedrigwasserbericht, den die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf heute in München vorlegte:

„Der Trockensommer 2015 war ein Vorbote des Klimawandels. Künftig werden auch Trocken- und Niedrigwasserperioden häufiger und extremer auftreten. Wir arbeiten an einem ganzheitlichen Niedrigwassermanagement, das auf den Säulen Vorsorge und Reaktion ruht. Mit langfristig angelegten Strategien und Maßnahmen sollen bereits im Vorfeld die Auswirkungen von Niedrigwasser minimiert werden. Ausgangspunkt ist die Analyse und Bewertung von Niedrigwasserrisiken. Dafür nehmen wir historische Ereignisse und den Klimawandel in den Blick.“

Bayern war zuletzt in den Jahren 1976, 2003 und 2015 von ungewöhnlicher Trockenheit und Niedrigwasser betroffen. Im Jahr 2015 beispielsweise betrug der Jahresniederschlag in Nordbayern 611 Millimeter, das entspricht nur rund drei Vierteln des Mittelwertes der vergangenen 30 Jahre. Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) hat den Trockensommer 2015 deshalb intensiv analysiert und mit weiteren Trockenereignissen verglichen. Die Ergebnisse sind in dem Niedrigwasserbericht zusammengefasst.

Längere Trockenphasen haben Folgen für die Menschen, die Umwelt und auch für die Landwirtschaft. Deshalb soll das Wasserangebot in Bayern durch eine ganzheitliche Niedrigwasservorsorge flächendeckend in hervorragender Qualität erhalten bleiben. Dazu wird in einem Pilotprojekt im unterfränkischen Raum Schweinfurt-Kitzingen ein konkreter Leitfaden zum Umgang mit Niedrigwassersituationen entwickelt. Die Ergebnisse sollen anschließend auf andere Regionen übertragen werden. Darüber hinaus führt der Freistaat breit angelegte Renaturierungen an Gewässern durch. Durch die naturnahe Gestaltung der Ufer soll das Wassers länger in der Landschaft verbleiben können, ohne Schäden anzurichten. Im Falle von extremen Trockenereignissen ist die Überleitung von Altmühl- und Donauwasser in das Regnitz-Main-Gebiet ein Grundpfeiler zur Versorgung Nordbayerns mit ausreichend Wasser. Seit Inbetriebnahme der Überleitung in 1993 pumpte das System über 3 Mrd. m³ Wasser in den Norden des Freistaates, das entspricht etwa dem Volumen des Starnberger Sees. Um das auch in Zukunft bestmöglich nutzen zu können, plant der Freistaat hier weitere Investitionen. So soll etwa die Verfügbarkeit der Pumpleistung am Main-Donau-Kanal erhöht werden, beispielsweise durch weiter optimierte Kühlung von Motoren und Trafos.

Infolge der seit einigen Wochen herrschenden Trockenheit sind auch aktuell die Wasserstände in bayerischen Gewässern zum Teil deutlich zurückgegangen. An mehreren Stellen wird bereits der langjährige mittlere Niedrigwasserabfluss unterschritten. An der Rednitz und Regnitz werden die Abflüsse durch das Überleitungssystem Donau-Main gestützt. Auch einige oberflächennahe Grundwassermessstellen weisen niedrige Grundwasserstände auf. Insgesamt ist die Situation derzeit aber wesentlich entspannter als vor einem Jahr.

Der Bericht „Niedrigwasser in Bayern – Grundlagen, Veränderung und Auswirkungen“ ist verfügbar unter http://www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_was_00124.htm.

Stets aktuelle Informationen über Wasser- und Grundwasserstände bietet das LfU unter www.nid.bayern.de.

StMUV, Pressemitteilung v. 22.12.2016