Gesetzgebung

BVerwG: Kein Wahlrecht zwischen einer Klage nach dem Anfechtungsgesetz und einem Duldungsbescheid wegen Ansprüchen aus dem Steuerschuldverhältnis außerhalb des Insolvenzverfahrens

Sachgebiete: Abgabenrecht; Verfahrens- und Prozessrecht / BVerwG, Urt. v. 25.01.2017 – BVerwG 9 C 30.15 / Weitere Schlagworte: Gewerbesteuer; Rechtsweg; unstatthafte Klageart.

Leitsätze:

  1. Anzeige

    Eine Klage ist kraft Gesetzes unstatthaft, wenn das zu Grunde liegende materielle Recht die Behörde zum Erlass eines Verwaltungsaktes verpflichtet (vgl. BVerwG, Urt. v. 28.09.1979 – 7 C 22.78 – BVerwGE 58, 316 <318>).

  1. Dem Steuergläubiger steht nach § 191 Abs. 1 Satz 2 AO zur Anfechtung wegen Ansprüchen aus dem Steuerschuldverhältnis außerhalb des Insolvenzverfahrens kein Wahlrecht zwischen einer Klage nach §§ 11, 13 AnfG und einem Duldungsbescheid zu. Vielmehr hat die Anfechtung zwingend durch Duldungsbescheid zu erfolgen, soweit sie nicht im Wege der Einrede nach § 9 AnfG geltend zu machen ist (wie BGH, Beschl. v. 27.07.2006 – IX ZB 141/05 – ZIP 2006, 1603 und v. 21.09.2006 – IX ZB 187/05 – FamRZ 2006, 1836; a.A. BFH, Beschl. v. 01.12.2005 – VII B 95/05 – BFH/NV 2006, 701).