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Bayerischer Städtetag: Städtetag für Einführung des neunstufigen Gymnasiums – Maly: Die Kommunen brauchen Planungssicherheit für den Ausbau von Gymnasien

„Der Bayerische Städtetag hält eine Rückkehr zum neunstufigen Gymnasium für sinnvoll. Die Beratungen im Vorstand, den Ausschüssen und den Bezirksversammlungen des Bayerischen Städtetags haben ein klares Votum für das neunstufige Gymnasium geliefert: Für die Sachaufwandsträger muss rasch Planungssicherheit hergestellt werden. Der Bayerische Städtetag hat bereits im November 2016 die Rückkehr zum neunstufigen Gymnasium angeregt, da Mischmodelle nicht weiter helfen“, sagt der Vorsitzende, Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly. Die Kommunen brauchen Klarheit über die Laufzeit des Gymnasiums.

Maly: „Die Kommunen brauchen Sicherheit für die Planung beim Bau und Ausbau von Gymnasien. Der Vorstand des Bayerischen Städtetags erwartet von der Staatsregierung, dass das Konnexitätsprinzip zur Anwendung kommt: Zusätzliche Investitionskosten einer Gymnasialreform müssen den Kommunen ersetzt werden. Wenn der Freistaat das neunstufige Gymnasium einführt, muss er für die Mehrkosten bei der Umstellung aufkommen.“

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Der Dialogprozess des Kultusministeriums mit kommunalen Spitzenverbänden, Lehrerverbänden und Elternverbänden zur Weiterentwicklung des achtjährigen Gymnasiums (G8) geht in die Endphase. Es zeigte sich übereinstimmend eine klare Tendenz zur Wiedereinführung des Gymnasiums mit neunjähriger Lernzeit (G9).

Maly: „Die Ideen für flexible Lösungen waren alle gut gemeint, sind aber zu kompliziert und zu teuer. Die Kommunen als Sachaufwandsträger dürfen nicht mit unterschiedlichen Gymnasialmodellen im Stich gelassen werden. Dies würde schwer organisierbare Parallelstrukturen in der Gymnasiallandschaft schaffen. Darüber hinaus könnten Konkurrenzsituationen zwischen Gymnasien mit unterschiedlichen Lernzeiten entstehen. Wir brauchen verlässliche Strukturen in der Schullandschaft.“

Die Kommunen brauchen eine verlässliche Grundlage zur Planung des Raumbedarfs ihrer Schulen. So stellt sich für viele Bürgermeister, die aktuell ein Gymnasium planen, die Frage: Reicht der Platz? Ein G9 bedeutet mehr Klassenzimmer und einen höheren Raumbedarf. Sollen Kommunen heute bereits einen erhöhten Raumbedarf für das G9 ansetzen? Erst, wenn Klarheit über die Zukunft des Gymnasiums herrscht, können die Kommunen weiter planen und den Bau von Schulhäusern in Auftrag geben.

Bayerischer Städtetag, Pressemitteilung v. 16.02.2017