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StMBW: Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle zum Vorschlag der SPD, Zwischenzeugnisse abzuschaffen

„Bereits heute können an Bayerns Schulen je nach Schulart dokumentierte Lernentwicklungsgespräche und zweimalige Informationen zum Notenbild Zwischenzeugnisse ersetzen. So kann die Kommunikation zwischen Eltern und Schule weiter gefördert werden“, kommentiert Bayerns Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle die Forderung des SPD-Abgeordneten Martin Güll nach einer obligatorischen Einführung von Lernentwicklungsgesprächen an allen Schulen.

Derzeit treffen in Bayern die Entscheidung über die Form der Information an Schüler und Eltern die Schulen gemeinsam mit den Eltern. Die Möglichkeit zur Beratung der Eltern durch Lehrkräfte, Beratungslehrkräfte Schulpsychologen und Schulberatungsstellen ist bei dokumentierten Lernentwicklungsgesprächen oder Informationen zum Notenbild der Schülerinnen und Schüler ebenso sinnvoll wie bei Zwischenzeugnissen.

„Es geht hier nämlich darum, dass Eltern und ihre Kinder Fragen mit Experten besprechen können – unabhängig von der Form der Rückmeldung über die Leistungen der Schülerinnen und Schüler“, macht der Minister deutlich.

Rund eine Million Schülerinnen und Schüler in Bayern erhalten diesen Freitag zum Ende des ersten Schulhalbjahres ein Zwischenzeugnis.

„Das Zeugnis gibt eine Rückmeldung über die bisher erbrachten Leistungen in diesem Schuljahr. Für Schülerinnen und Schüler sowie für deren Eltern ist dieser Tag daher ein besonderer Termin. In vielen Familien wird er Anlass zur Freude über die Leistungen während des ersten Schulhalbjahres geben. Sie können Ansporn sein, sich auch im zweiten Halbjahr engagiert und interessiert am Unterricht und Schulleben zu beteiligen“, hatte Bildungsminister Spaenle bereits gestern in einer Pressemitteilung betont.

„Fallen die Zeugnisse weniger erfreulich aus, so haben Eltern und ihre Kinder die Chance, zusammen mit Lehrkräften nach den Ursachen für den aktuellen Leistungsstand zu suchen. Gemeinsam können individuelle Wege und Fördermöglichkeiten gefunden werden, um das Schuljahr erfolgreich abzuschließen.“

Zwischenzeugnisse gibt es an bayerischen Grund-, Mittel- und Realschulen sowie an Gymnasien. Auch an den meisten beruflichen Schulen erhalten die Schülerinnen und Schüler Zwischenzeugnisse. An den Gymnasien bzw. Realschulen können die Zwischenzeugnisse in den Jahrgangsstufen 5 bis 8 einheitlich durch zwei schriftliche Informationen über das Notenbild ersetzt werden. Die Entscheidung darüber trifft die Lehrerkonferenz im Einvernehmen mit dem Elternbeirat zu Beginn des Schuljahres. Die Informationen zum Notenbild bieten frühzeitig die Möglichkeit für Eltern und Schüler, mit den Lehrkräften ins Gespräch zu treten.

An Grundschulen kann das Zwischenzeugnis in den Jahrgangsstufen 1 bis 3 durch ein dokumentiertes Lernentwicklungsgespräch ersetzt werden. Daran nehmen die Klassenleiterin bzw. der Klassenleiter, Eltern und die Schülerin bzw. der Schüler teil. Im Gespräch steht die individuelle Situation des Kindes mit seinen Stärken, Schwächen und Entwicklungspotenzialen im Fokus. Im Schuljahr 2015/2016 entschieden sich rund zwei Drittel der Grundschulen für diese Variante.

StMBW, Pressemitteilung v. 16.02.2017

Redaktioneller Hinweis

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