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Staatskanzlei: Weiterentwicklung des Wissenschaftsstandortes Bayern

Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle und Wirtschaftsministerin Ilse Aigner zu aktuellen Fortschritten und Maßnahmen: „Hohe Qualität von Lehre und Forschung sicherstellen, Herausforderungen der Zukunft mit noch mehr Kooperation und Innovation erfolgreich bewältigen“

Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle hat eine positive Bilanz zu aktuellen Fortschritten und Entwicklungen an den Hochschulen am Wissenschaftsstandort Bayern gezogen.

Spaenle: „Bayern wird auch künftig die hohe Qualität von Lehre und Forschung an den Hochschulen sicherstellen und damit die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich bewältigen. Dazu setzen wir auf noch mehr Vernetzung der Hochschulen untereinander und mit der Wirtschaft sowie auf die strategische Weiterentwicklung der bayerischen Hochschulen durch Zielvereinbarungen im Rahmen eines neuen Innovationsbündnisses. Die in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Studierendenzahlen belegen die enorme Attraktivität des Innovations- und Wissenschaftsstandorts Bayern ebenso wie die Vielzahl an erfolgreichen und überregional beachteten Projekten und Kooperationen in der Forschung.“

Die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger an allen bayerischen Hochschulen lag im Studienjahr 2016 bei rd. 73.400, an den staatlichen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften waren es rd. 67.000 Studienanfänger. Im Vergleich zum Jahr 2005, dem Basisjahr des Ausbauprogramms zur Bewältigung der steigenden Studierendenzahlen, waren an den staatlichen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften insgesamt rd. 20.400 zusätzliche Studienanfängerinnen und -anfänger zu verzeichnen. Diese zusätzlichen knapp 44% von Neustudierenden verteilen sich nahezu gleich auf die beiden Hochschularten. Der größte Zuwachs an Erstimmatrikulierten ist mit rd. 12.700 und einem Plus von rund 69% gegenüber 2005 in den sog. MINT-Fächern festzustellen.

Als künftige wichtige Weichenstellungen für die positive Weiterentwicklung des Hochschulstandortes Bayern nannte der Wissenschaftsminister:

  • Weiterführung des „Innovationsbündnisses Hochschule“:
    Die Staatsregierung beabsichtigt, das erfolgreiche „Innovationsbündnis“ mit den Hochschulen über den 31.12.2018 hinaus weiterzuführen.

Spaenle: „Das Innovationsbündnis hat sich als zentrales hochschulpolitisches Steuerungsinstrument bewährt. Das einvernehmlich geschlossene Innovationsbündnis und die mit den einzelnen Hochschulen getroffenen Zielvereinbarungen stellen das Verhältnis von Staat und Hochschulen auf eine partnerschaftliche Grundlage. Die Neuauflage des Innovationsbündnisses soll sich an erprobten Regelungen orientieren, den aktuellen Herausforderungen wie Digitalisierung und Qualitätsverbesserung in der Lehre weiter Rechnung tragen und ein strategisches Konzept zur Weiterentwicklung der bayerischen Hochschullandschaft enthalten.“

  • Fortschritte bei der Umsetzung des Kooperationsmodells Bayerische Forschungs- und Innovationsagentur (BayFIA; ehemals Haus der Forschung):
    Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und Wissenschaftsminister Spaenle wollen den Erfolg der Bayerischen Forschungs- und Innovationsagentur (BayFIA) weiter ausbauen. Die BayFIA ist eine Dachorganisation, bestehend aus fünf Partnereinrichtungen: Bayerische Forschungsallianz, Bayerische Forschungsstiftung, Bayern Innovativ, ITZB – Projektträger Bayern sowie Bayerische Patentallianz. Das Aufgabenspektrum der eigens gegründeten Agentur reicht von der Förderberatung über die Projektanbahnung und Antragstellung bis hin zur Unterstützung bei der Durchführung von F&E-Projekten. Spaenle zog eine positive Bilanz:

„Von der Projektidee bis zur Innovation – alles aus einer Hand, das ist unser Ziel, und es funktioniert. An den bereits eingeworbenen EU- und Bundesmitteln oder den angestoßenen Innovationsprojekten zeigt sich der Erfolg der neuen Struktur schon jetzt eindrucksvoll.“

Ministerin Aigner betonte insbesondere die Erfolge bei der Umsetzung der Empfehlungen der Expertenkommission zur BayFIA:

„Die Evaluierungskommission beurteilte die Arbeit der BayFIA sehr positiv. Die Empfehlungen zur tieferen Zusammenarbeit der Partner sind umgesetzt. Die BayFIA ist damit bestens für die zukünftigen Herausforderungen einer modernen Forschungs- und Innovationsagentur aufgestellt.“

  • Geplante Einrichtung eines Forschungsnetzwerks „Digitale Vernetzung und Entwicklung neuer medizinischer Strategien gegen multiresistente Keime“:
    Bayern soll eine führende Rolle im gesundheitspolitisch hoch relevanten Gebiet der Erforschung multiresistenter Keime einnehmen. Dazu plant Wissenschaftsminister Spaenle, ein bayernweites und fächerübergreifendes Forschungsnetzwerk „Digitale Vernetzung und Entwicklung neuer medizinischer Strategien gegen multiresistente Keime“ einzurichten.

Spaenle: „Der Kampf gegen antibiotikaresistente Keime erfordert die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen. Auf diese Herausforderung müssen wir reagieren.“

So sollen die bereits in Bayern bestehenden exzellenten Kompetenzen in den verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen wie Biowissenschaften, personalisierte Medizin und Informatik gebündelt und die Forschung in diesem Zukunftsfeld durch die Förderung von interdisziplinären Projekten wesentlich gestärkt werden. Insbesondere die noch nicht ausgeschöpften Potenziale der Digitalisierung in den Bereichen Gesundheit und Medizin sollen dabei genutzt werden.

  • Bayerischer Pakt für Forschung und Innovation (BayPFI) für außeruniversitäre Forschung:
    Mit dem „Bayerischen Pakt für Forschung und Innovation“ (BayPFI) wollen Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle und Wirtschaftsministerin Ilse Aigner auch die außeruniversitäre Forschung nachhaltig stärken. So ist vorgesehen, die vom Freistaat allein grundfinanzierten Forschungseinrichtungen, wie zum Beispiel die Bayerische Akademie der Wissenschaften (BAdW) oder das Bayerische Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE) mit Blick auf den zunehmenden globalen Wettbewerb gezielt zu unterstützen, ihre internationale Sichtbarkeit zum Beispiel durch Marketinginitiativen zu erhöhen und dadurch die Vernetzung und Kooperation im Forschungssystem des Freistaats zu stärken.

Staatskanzlei, Bericht aus der Kabinettssitzung, Pressemitteilung v. 04.07.2017