Aktuelles

StMUG: Telemedizin rettet Leben – Früherkennung von Schlaganfällen mit neuer Videobrille

©pixelkorn - stock.adobe.com

Technische Innovationen bringen Spitzenmedizin direkt zum Patienten. Das spare im Notfall wertvolle Zeit, betonte der Bayerische Gesundheitsminister Dr. Marcel Huber bei der Übergabe eines Förderbescheids an das Telemedizin-Netzwerk TEMPiS. 

Im Rahmen des Projekts wird eine in der Schlaganfalldiagnostik bereits eingesetzte Videobrille so weiterentwickelt, dass bei plötzlich auftretendem Schwindel erkannt werden kann, ob beim Patienten ein Schlaganfall vorliegt.

Huber: „Das neue Projekt hat große Bedeutung für die Früherkennung bei Schlaganfällen und die weitere Optimierung der Schlaganfallversorgung in Bayern. Die Videobrille ermöglicht eine Übertragung von Patientendaten in Echtzeit. Das kann Leben retten.“

Denn gleichzeitig wird die Videobrille in ein Telemedizinnetzwerk integriert. Ein Videobild der Augen und die Messergebnisse der Tests werden dabei an ein hochspezialisiertes Schlaganfallzentrum übertragen, in dem eine schnelle und zuverlässige telemedizinische Untersuchung der Patienten möglich ist. Im Notfall können so rechtzeitig lebenswichtige Therapien eingeleitet werden. Ziel des Projekts ist es, die Videobrille in allen 17 Kliniken des TEMPiS-Netzwerks einzusetzen.

Huber: „Die Klinik vor Ort kann Dank der Vernetzung mit dem Schlaganfallzentrum eine qualifizierte Erstversorgung durchführen. Regionale Kliniken und ihre Patienten profitieren damit unmittelbar vom Fachwissen der Schlaganfallzentren. Dieses medizinische Spezialwissen wird Patienten im Süd-Osten Bayerns künftig flächendeckend zur Verfügung stehen.“

Das Projekt wird vom Bayerischen Gesundheitsministerium mit über 355.000 Euro gefördert. Hinzu kommen Eigenmittel des Trägers von rund 44.000 Euro sowie Zuschüsse der Deutschen Stiftung Neurologie von 37.000 Euro.

Das TEMPiS-Netzwerk wurde 2003 gegründet, um die Schlaganfallversorgung in Süd-Ost-Bayern flächendeckend zu verbessern. Hierzu wurde eine Netzwerkverbindung zwischen den Schlaganfallzentren am Klinikum Harlaching und der Universitätsneurologie Regensburg sowie weiteren 15 Kliniken ohne spezialisierte Schlaganfallversorgung eingerichtet. Allein in Bayern leiden etwa 80.000 Menschen unter den Folgen eines Schlaganfalls.

Die Telemedizin ist ein wichtiger Bestandteil der zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung in Bayern. Seit 1995 werden in Bayern innovative Einzelprojekte und Netzwerke mit mehr als 11 Millionen Euro gefördert. Daneben stellt die Staatsregierung im Rahmen von „Aufbruch Bayern“ seit 2011 zusätzliche Mittel in Höhe von insgesamt 2 Millionen Euro für einen weiteren Ausbau der Telemedizin in Bayern zur Verfügung.

StMUG, PM v. 31.01.2013