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StMUV: 1,9 Millionen Euro für Murfangsperre Zillenbach – Großprojekt zum Schutz für Bad Hindelang abgeschlossen

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Der Schutz der Menschen und bedeutender Sachwerte vor den Kräften der Natur ist eine zentrale Herausforderung. Bei der Inbetriebnahme der neuen Murfangsperre am Zillenbach in Bad Hindelang betonte der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber:

„Hochwasser kann unvermittelt zur drohenden Gefahr werden. Starkregen lässt vor allem in den Alpen selbst kleine Bäche schnell zu gefährlichen Strömen werden. Mit umfangreichen Maßnahmen setzt sich der Freistaat deshalb für einen bestmöglichen Schutz der Bevölkerung vor Naturgefahren ein.“

Der oberhalb des Marktes Bad Hindelang entspringende Zillenbach tritt rund 200 Meter vor dem Ort aus einer steilen Schluchtstrecke – einem sogenannten Tobel – heraus und fließt anschließend durch die Ortschaft. Da sich auf dem Hirschbergplateau oberhalb von Bad Hindelang Erdmassen bei einem Starkregenereignis in Bewegung setzen können, besteht die Gefahr, dass gewaltige Geröll- und Schlammmassen durch die Schlucht mit hoher Geschwindigkeit ins Tal geschwemmt werden. Um Bad Hindelang vor massiven Schäden zu bewahren, hat der Freistaat seit dem Jahr 2010 ein umfassendes Schutzkonzept verwirklicht.

„Muren haben eine vielfach höhere Zerstörungskraft als reines Wasser. Große Gefahren erfordern umfangreiche technische Maßnahmen. Die Schutzmaßnahmen sind Schadensprävention und Teil der Daseinsvorsorge“, so Huber.

Im Rahmen der Maßnahmen wurde am Ausgang des Tobels eine Vorsperre geschaffen, über die eine Mure abgebremst in das Rückhaltebecken fließt. Das Rückhaltebecken verfügt über einen Stauraum von 20.000 m³. Am Ende des Beckens befindet sich eine neun Meter hohe und 110 Meter breite Hauptsperre, die Geröll, Holz und Schlamm zurückhält. Um den erforderlichen Stauraum herzustellen, wurde der Fels mit 1,75 Tonnen Sprengstoff gelockert und anschließend abtransportiert. Insgesamt wurden bei den Maßnahmen rund 21.000 m³ Erd- und Felsmaterial bewegt und rund 400 Tonnen Wasserbausteine zur Sicherung der Flanken des Stauraums und des Damms verbaut. Zum Schutz des Landschaftsbildes wurde die Sperre weitestgehend mit einem begrünten Damm eingefasst. Mehr als 1,4 Millionen Euro investierte der Freistaat in die Umsetzung des Konzepts, die Marktgemeinde Bad Hindelang stellte rund 360.000 Euro zur Verfügung. Die Planungskosten in Höhe von 125.000 Euro übernahm der Freistaat.

Seit dem Jahr 2002 wurden im Oberallgäu rund 140 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert. In den nächsten fünf Jahren werden weitere rund 30 Millionen Euro für den Hochwasserschutz an den Wildbächen im Landkreis Oberallgäu investiert, unter anderem in den Hochwasserschutz an Trettach, Ostrach und Konstanzer Aach sowie in das Hochwasserrückhaltebecken bei Sulzberg.

StMUV, Pressemitteilung v. 31.07.2014