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StMUV: Baubeginn für ersten Flutpolder an der Donau

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Die Realisierung des bayerischen Flutpolderkonzepts schreitet voran. Das betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf heute beim Spatenstich für den neuen Flutpolder Riedensheim an der Donau:

„Wir wollen Bayern hochwassersicher machen. Der Flutpolder Riedensheim ist der erste Schritt auf dem Weg zu einem System von gesteuerten Flutpoldern entlang der Donau. Mit dem Flutpolder können wir bei einem extremen Hochwasser kurz vor Neuburg die Notbremse ziehen und die Hochwasserspitze um bis zu 35 Zentimeter senken. Die Wirkung ist auch im weiteren Donauverlauf spürbar.“

Der Flutpolder Riedensheim umfasst eine Fläche von 220 Hektar und kann bei einem extremen Hochwasser über 8 Millionen Kubikmeter Wasser aufnehmen. Das entspricht einer Kolonne von 265.000 Tanklastern. Errichtet wird ein neues Einlassbauwerk, um im Extremfall Donauwasser gezielt einleiten zu können. Die vollständige Flutung erfolgt innerhalb eines Zeitraums von 24 Stunden. Zusätzlich wird auf rund vier Kilometern Länge der Damm entlang der Donau verstärkt und erhöht. Auch eine Fischaufstiegshilfe mit 120 Metern Länge wird errichtet. Die Baumaßnahmen werden voraussichtlich 2019 abgeschlossen. Die Gesamtkosten betragen rund 30 Millionen Euro.

Um für Bayerns Flüsse mehr Raum zu schaffen, stehen gesteuerte Flutpolder und natürlicher Hochwasserrückhalt beim Hochwasserschutz ganz oben.

Scharf: „Wir müssen zum Schutz der Bürger vor Hochwasserkatastrophen alle Anstrengungen unternehmen. Flutpolder sind unsere Festungen gegen Jahrhundertfluten. Jeder Polder kann eine Lebensversicherung für die Unterlieger an den Flüssen sein. Allein die Flutpolder an der Donau verbessern den Schutz von 120.000 Menschen.“

Gesteuerte Flutpolder sind große Flächen, die im Fall eines extremen Hochwassers gezielt geflutet werden können. Sie sind hocheffektive Maßnahmen des Hochwasserschutzes, weil sie extremen Hochwasserwellen die Spitze nehmen. Der erste gesteuerte Flutpolder Bayerns im Seifener Becken an der Iller hat sich zuletzt beim Juni-Hochwasser 2013 bewährt.

StMUV, Pressemitteilung v. 31.03.2015